Oliver Weihrauch

Oliver Weihrauch

Vergaberecht vom Fachanwalt
Vergaberecht vom Fachanwalt

Oliver Weihrauch ist:

Oliver Weihrauch
  • Fachanwalt für Vergaberecht
  • Leiter des Fachbereiches Vergaberecht bei caspers mock Anwälte
  • Ehemaliger Chefredakteur der Fachzeitschrift „Aktuelles Vergaberecht in der Praxis“

Wer ist Oliver Weihrauch



Oliver Weihrauch – Jahrgang 1963, seit 1995 Rechtsanwalt. Fachanwalt für Vergaberecht seit 2017. Liebt die Kreativität seines Berufes und engagiert sich mit voller Energie für die Interessen seiner Mandanten. Betrachten wir seine Karriere, seine Einstellung zum Leben und zum Beruf etwas genauer und Stellen wir ihm einige Fragen …

Rechtsanwalt ist genau genommen Ihre zweite Karriere. Wie kam es dazu?

Ich habe direkt nach dem Abitur einige Jahre bei der Schutzpolizei in NRW gelernt und gearbeitet. Eine spannende Zeit, an die ich mich sehr gerne zurückerinnere. So habe ich z.B. im Oktober 1983 hautnah die Friedensdemonstration im Bonner Hofgarten gegen den NATO-Doppelbeschluss miterlebt. Und auch die politische Diskussion zu diesem Thema.

Sind Sie ein politischer Mensch?

Absolut. Eine meiner Antriebskräfte ist ein tief empfundener Gerechtigkeitssinn und der Wunsch gestalten zu wollen. Schon früh war ich politisch aktiv. Nicht nur reden, sondern auch handeln. Bei der Bundestagswahl 2013 habe ich mich für die FREIEN WÄHLER in Neuwied/Altenkirchen als Direktkandidat engagiert.

Gerechtigkeitssinn – sind Sie deshalb Rechtsanwalt geworden?

Das hat wohl auch eine Rolle gespielt. Ich habe mich viel mit dem Thema Gerechtigkeit beschäftigt. Da ist es wie mit der Wahrheit. Jeder hat eine andere Vorstellung davon. Zum Thema Gerechtigkeit empfehle ich übrigens das gleichnamige Buch von Michael J. Sandel. Aber auch die Kreativität des Rechtsanwaltsberufs hat mich fasziniert. Ein guter Anwalt blickt über den Tellerrand, versucht Probleme zu lösen bevor sie entstehen und schaut im Streitfall auf die Interessen und nicht nur die Rechtsposition seines Mandanten.

Sie sind spezialisiert auf das Vergaberecht und das private Baurecht. Warum diese beiden Bereiche?


Ich hatte das Glück unmittelbar nach dem Referendariat in einer Kanzlei meine ersten Erfahrungen zu sammeln, die auf die baubegleitende Rechtsberatung komplexer Bauvorhaben fokussiert war. Dort habe ich hautnah den Bau der Kölnarena und die Errichtung der ICE Neubaustrecke Rhein/Main begleitet. Und das nicht nur am Schreibtisch. In Montabaur hatte ich jahrelang ein Baustellenbüro und war vor Ort erster Ansprechpartner für alle Rechtsprobleme des komplexen Milliardenbauvorhabens Neubaustrecke.
Das Vergaberecht gibt es in seiner heutigen Form erst seit 1999. Es ist also ein relativ junges Rechtsgebiet. Durch meinen Kontakt zu großen Bauunternehmen bin ich von Anfang an dort hineingewachsen. Und weil sich auch die Rechtsprechung dazu erst entwickeln musste, gab es immer wieder spannende Rechtsfragen, bei denen ich kreativ an der Gestaltung des Vergaberechts mitwirken konnte. Inzwischen ist das Vergaberecht nicht nur für Bauvorhaben, sondern für jede Art öffentlicher Beschaffung immens wichtig. Und die Entwicklung ist noch lange nicht zu Ende. Der gesamte Bereich öffentlicher Aufträge unterhalb des Schwellenwerte hat noch wenig Konturen. Oberhalb der Schwellenwerte haben wir am 18. April 2016 ein umfassendes Vergaberechtsmodernisierungsgesetz erhalten. Dieses und die Einführung des Fachanwalts für Vergaberecht fördert und fordert eine Spezialisierung, die meinem Verständnis guter anwaltlicher Beratungstätigkeit entgegenkommt.

Ich höre bei Ihnen immer wieder heraus, dass Sie am Rechtsanwaltsberuf die Kreativität fasziniert. Ist das der Grund dafür, dass Sie auch im Privaten auf Kreativität setzen?

Ich bin leidenschaftlicher Fotograf und Bildgestalter. Lichtstimmungen haben es mir angetan. Natürlich spielt da die Kreativität eine große Rolle. Ich habe mit der Zeit erkannt, dass es die Kombination von künstlerischer Gestaltung mit der technischen Genauigkeit und dem Umgang mit Menschen ist. Alles drei finde ich bei der Fotografie und auch dem Rechtsanwaltsberuf. Also ideale Ergänzungen. Es kommt hinzu, dass ich vorzugsweise Menschen unter Wasser fotografiere. Das ist wahrscheinlich genau so neu und anspruchsvoll, wie das Vergaberecht.

Zum Abschluss noch die Frage nach dem Lebensmotto. Haben Sie eine Leitlinie?

Mein wohl wichtigster akademischer Lehrer, der leider schon verstorbene Staatsrechtler Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Dimitris Tsatsos, hat einmal folgendes geäußert: “Ein nicht belesener Jurist ist ein Sicherheitsrisiko!” Weder für meine Mandanten, noch für meine Umwelt möchte ich das sein. Darum bilde ich mich umfassend fort und bemühe mich beruflich nach der Maxime zu handeln: VORAUSDENKEN ist die Kunst des guten Rechtsanwalts!
Vorausdenken ist die Kunst des guten Rechtsanwalts
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